Wieviel darf es kosten?

  • Autor(en): Etzel Gysling
  • pharma-kritik-Jahrgang 44 , Nummer 4, PK1221
    Redaktionsschluss: 1. Dezember 2022
Die Diskrepanz zwischen Produktionskosten und Verkaufspreis ist im Pharmabereich bekanntlich besonders gross. Dass es aber auch anders ginge, ist mir bewusst geworden, weil jetzt jemand in den USA bereit ist, Generika zu einem Bruchteil des «üblichen» Preises auf den Markt zu bringen. Die «Mark Cuban CostPlus Drug Company», benannt nach ihrem Hauptinvestor, dem Multimilliardär Mark Cuban, strebt höchstmögliche Transparenz an: Auf ihrer Website wird für jedes verfügbare Arzneimittel angegeben, wieviel die Herstellung, der Gewinn («markup») und die Apothekenkosten ausmachen. Cuban behauptet, er wäre glücklich, wenn die Konkurrenz sein Geschäftsmodell imitieren würde. 

Gibt es überhaupt eine richtige Antwort auf die Frage nach einem gerechten Preis der Medikamente? Nur schon ein Blick auf die grossen Unterschiede zwischen verschiedenen europäischen Ländern lässt staunen. Medikamente, die nicht mehr patentgeschützt sind und daher als Generika von verschiedenen Firmen verkauft werden, sind in der Schweiz «traditionell» deutlich teurer als im europäischen Ausland. Anders ist es bei den Medikamenten, die nur als Originalpräparate erhältlich sind. Hier präsentieren sich die offiziellen Preise in verschiedenen Ländern verblüffend ähnlich. Was aber viele nicht wissen: für viele neue Medikamente gibt es – in jedem Land unterschiedliche – Preismodelle mit geheimen Rabatten. Dies gilt auch für die Schweiz. Von Transparenz kann in diesen Fällen keine Rede sein. Begründet wird die Regelung mit dem Argument, das Warten auf einen allgemein gültigen, von den Krankenkassen zu vergütenden Preis würde kranke Menschen benachteiligen, die von diesem neuen Medikament profitieren könnten.  

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Wieviel darf es kosten? (1. Dezember 2022)
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pharma-kritik, 44/No. 4
PK1221
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