In der vorliegenden Metaanalyse wurde untersucht, ob eine konsequente Behandlung der arteriellen Hypertonie das Risiko einer Demenzerkrankung vermindern kann. Dazu wurden 14 randomisierte Studien mit insgesamt fast 100'000 Teilnehmenden und einer Beobachtungsdauer von durchschnittlich vier Jahren ausgewertet. Als primärer Endpunkt wurde das Auftreten einer Demenz oder einer leichten kognitiven Beeinträchtigung (Mild Cognitive Impairement, MCI) festgelegt, als sekundärer Endpunkt eine Verschlechterung der kognitiven Fähigkeiten – beispielsweise dokumentiert mit den üblichen Scores für Demenz. Die Studienteilnehmenden waren durchschnittlich 69 Jahre alt. Während der Beobachtungszeit wurde bei 7% der mit Antihypertensiva Behandelten eine Demenz oder Hirnleistungsstörung festgestellt. In der Kontrollgruppe (Placebo, höhere Blutdruck-Zielwerte oder andere Blutdruckbehandlung) waren es 7,5%. Der Unterschied ist statistisch signifikant. Die Autorinnen und Autoren der Metaanalyse räumen ein, dass der präventive Effekt der Blutdruckbehandlung hier weniger ausgeprägt ist als beim Schlaganfall. Sie weisen jedoch darauf hin, dass in Anbetracht der grossen Anzahl Menschen mit Hypertonie auch diese bescheidene Wirkung ins Gewicht fällt.

Bei der arteriellen Hypertonie merken die Betroffenen häufig nichts von ihrer Erkrankung. Es ist einfach, das Problem zu negieren und auf eine wirksame Behandlung zu verzichten. Mit den vorliegenden Daten habe ich als Arzt nun ein Argument mehr zur Hand, das für eine Behandlung motivieren kann. Denn für viele Menschen ist «Alzheimer» das Schreckensgespenst par excellence.

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