In dieser Kohortenstudie wurde der Zusammenhang zwischen der regelmässigen Blutzuckerselbstmessung bei Typ-2- Diabetes und Morbidität und Mortalität untersucht. Aus zufällig ausgewählten Hausarztpraxen in Deutschland wurden Daten von über 45-jährigen Personen mit neu diagnostiziertem Typ-2-Diabetes erhoben. Während durchschnittlich 6,5 Jahren wurden Endpunkte wie Myokardinfarkt, Schlaganfall, Erblindung, Dialysepflicht und Amputation sowie die Gesamtmortalität bestimmt.

1’479 Personen, welche während mindestens einem Jahr ihren Blutzucker selber bestimmten, wurden mit 1’789 Personen verglichen, welche keine Selbstmessungen durchführten. Die Gruppe mit Selbstmessungen war durchschnittlich jünger als die Vergleichsgruppe, hatte bei Studieneintritt höhere Nüchternblutzucker- und HbA1c-Werte; pharmakologische Therapien wurden deutlich häufiger eingesetzt.

Bei 293 Personen trat ein Endpunkt ein, 120 Personen starben. Das (für Unterschiede bei Studienbeginn korrigierte) Risiko eines diabetesbezogenen, nicht-tödlichen Ereignisses war in der Gruppe mit Selbstmessungen um 32% kleiner, das Mortalitätsrisiko um 51% kleiner; vergleichbare Ergebnisse zeigten sich auch für Personen ohne Insulintherapie.

Diese Beobachtungsstudie zeigt, dass Personen mit Typ-2- Diabetes, welche Blutzuckerselbstmessungen durchführen, unabhängig von ihrer Medikation, eine niedrigeres Risiko für Langzeitfolgen aufweisen. Möglicherweise haben sie ihre Krankheit auch aufgrund anderer Faktoren wie eines gesünderen Lebensstils besser im Griff.

Zusammengefasst von Sabin Allemann

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