• Erneute Abfuhr für die Chondroprotektiva Chondroitinsulfat (Condrosulf®, Structum®) und Glucosamin (Voltaflex®Â u.a.)
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 25. Januar 2011

Unter der Leitung einer Schweizer Forschungsgruppe ist abermals eine Metaanalyse durchgeführt worden, welche die Wirkung von Chondroitinsulfat, Glucosamin oder der Kombination der beiden Stoffe bei Knie- und Hüftarthrose prüfte. Sie kommt zum Ergebnis, dass Chondroprotektiva auf Schmerzen und Gelenkspaltverschmälerung keinen klinisch relevanten Einfluss haben. Deshalb sei bei Patienten und Patientinnen, die von solchen Präparaten profitieren würden, eine Placebowirkung anzunehmen oder das als Regression zur Mitte bekannte Phänomen.

Metaanalyse aus dem «British Medical Journal»:
http://chondroprotektiva-bmj.notlong.com

In einer anderen Arbeit wurde doppelblind die Wirkung von Glucosamin (1500 mg/Tag) bei Personen mit chronischen Kreuzschmerzen und degenerativen Veränderungen der Lendenwirbelsäule untersucht. Es zeigte sich, dass schmerzbedingte Alltagseinschränkungen durch Glucosamin nicht mehr gelindert wurden als mit Placebo.

Studie aus dem JAMA:
http://chondroprotektiva-jama.notlong.com


Früherer BDN-Text zu Chondroitinsulfat:
http://www.infomed.ch/bdn.php?bdnid=53

«pharma-kritik»-Text zu Glucosamin (nur mit Abonnement/Passwort zugänglich):
http://www.infomed.ch/pk_template.php?pkid=173

  • Dronedaron hepatotoxisch?
  • Verfasst von: Etzel Gysling
  • Datum: 16. Januar 2011

Die amerikanische Arzneimittelbehörde (FDA) weist in einem Warnschreiben darauf hin, dass unter Dronedaron (Multaq®) wiederholt Leberschädigungen (wovon zwei Fälle von Leberversagen) aufgetreten sind. Lesen Sie das Schreiben der FDA: Link zum Communiqué der FDA.

  • Clozapin (Leponex® u.a.): Gefährliche gastrointestinale Motilitätsstörungen
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 12. Januar 2011

Clozapin hat anticholinerge und -serotonerge Eigenschaften, was zu einer gastrointestinalen Hypomotilität und zu einer Darmüberblähung führen kann, deren Komplikationen lebensbedrohlich wirken können. Die kanadische Arzneimittelbehörde hat Kenntnis von 28 Todesfällen, die durch eine schwere intestinale Obstruktion verursacht waren und bei denen Clozapin zumindest als mitverantwortlich einzustufen ist. Deshalb sollte, sobald unter Clozapin eine Obstipation auftritt, rasch mit geeigneten Massnahmen reagiert werden.

Bericht aus dem «Canadian Adverse Reaction Newsletter»:
http://clozapin-carn.notlong.com

«pharma-kritik»-Nummer mit Abschnitt zu Clozapin:
http://www.infomed.ch/pk_template.php?pkid=270

Ältere BDN-Texte zu Clozapin:
http://www.infomed.ch/bdn.php?bdnid=237
http://www.infomed.ch/bdn.php?bdnid=143

  • Bevacizumab (Avastin®): Brustkrebs-Indikation in Bedrängnis
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 5. Januar 2011

Die FDA empfiehlt, das Mammakarzinom aus der Indikationenliste von Bevacizumab zu streichen. Das Medikament wurde bislang in vier grossen randomisierten Studien bei metastasierendem Mammakarzinom untersucht. Gemäss deren Ergebnisse erreicht man mit Bevacizumab zwar eine gewisse Verzögerung des Krankheitsverlaufs, jedoch keine Verlängerung der Gesamtüberlebenszeit. Die Gesamtbilanz wird umso mehr getrübt, als Bevacizumab mit einer erheblichen Zunahme an ernsthaften Nebenwirkungen verbunden ist; so starben rund 1% der behandelten Frauen an Nebenwirkungen, die dem Bevacizumab anzulasten waren.

FDA-Dokument:
http://bevacizumab-fda.notlong.com

Frühere BDN-Texte zu Bevacizumab:
http://www.infomed.ch/bdn.php?bdnid=66
http://www.infomed.ch/bdn.php?bdnid=304