Lebensbedrohliche Haut- und Lebernebenwirkungen unter Nevirapin (Viramune®)

  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 12. Mai 2000

Die EMEA («European Medicines Evaluation Agency») und die Herstellerfirma weisen auf schwere, zum Teil tödlich verlaufende Überempfindlichkeitsreaktionen hin, die durch Nevirapin, ein Anti-HIV-Mittel aus der Gruppe der Nicht-Nukleosid-Analoga, ausgelöst werden können. Aufgeführt werden unter anderem Hautnebenwirkungen wie Stevens-Johnson-Syndrom oder toxische epidermale Nekrolyse sowie Lebernebenwirkungen wie fulminante Hepatitis. Wichtigstes Warnsymptom ist ein Hautausschlag; auch bei Fieber, Gelenk- und Muskelschmerzen ist an eine Überempfindlichkeitsreaktion zu denken. Die Gefahr von solchen schweren Nebenwirkungen ist am grössten während der ersten 8 Wochen einer Nevirapin-Therapie. In dieser Zeit sollen die behandelten Personen engmaschig überwacht werden (u.a. Kontrolle der Transaminasen). Zudem müsse man sich strikt an die Dosierungsempfehlungen halten. Nevirapin wird auch in Zusammenhang gebracht mit zwei durch Leberschäden bedingten Todesfällen, die in einer südafrikanischen Studie aufgetreten sind (der Rekrutierungsvorgang dieser Untersuchung wurde wegen insgesamt fünf Todesfällen vorläufig gestoppt).

Bericht der EMEA (PDF-File, «Acrobat Reader» nötig): http://www.eudra.org/humandocs/PDFs/PS/1126000EN.pdf

Berichte zur südafrikanischen Studie:
http://www.hopkins-aids.edu/stories_00.html#93

(Medscape, kostenlose Anmeldung/Passwort nötig. Falls Sie noch kein Passwort haben, klicken Sie beim Eingabefenster auf "Abbrechen" und Sie kommen zur Anmeldeseite): ): http://www.medscape.com/MedscapeWire/2000/0400/medwire.0421.Cause.html

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