Nicht-steroidale Entzündungshemmer bremsen den Verlauf bei Alzheimerdemenz nicht

  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 6. Juni 2003

In einer soeben erschienenen Doppelblindstudie hat sich die Vermutung nicht bestätigen lassen, dass nicht-steroidale Entzündungshemmer (NSAID) gegenüber einer Alzheimerdemenz zu schützen vermögen. 351 Personen, die an einer leichten bis mittelgradigen Demenz litten (13 bis 26 Punkte im "Mini-Mental"-Status), hatte man mit dem COX-2-Hemmer Rofecoxib (Vioxx®, 1mal 25/Tag), dem nicht-selektiven COX-Hemmer Naproxen (Apranax® u.a., 2mal 220 mg/Tag) oder Placebo behandelt; eine vorbestehende Behandlung mit einem Cholinesterasehemmer oder niedrigdosierter Acetylsalicylsäure wurde beibehalten. Nach einem Jahr hatten sich die kognitiven Funktionen in allen drei Gruppen verschlechtert – ohne signifikante Unterschiede zwischen den beiden NSAID und Placebo. Auch die Fähigkeiten zur Alltagsbewältigung und die Lebensqualität konnten Rofecoxib und Naproxen nicht verbessern.

Abstract der Studie aus dem JAMA:
http://jama.ama-assn.org/cgi/content/abstract/289/21/2819

Abstract einer Cochrane-Übersicht zur Behandlung der Alzheimerdemenz mit Indometacin (Indocid® u.a.):
http://www.update-software.com/abstracts/ab003673.htm

News: Nicht-steroidale Entzündungshemmer bremsen den Verlauf bei Alzheimerdemenz nicht (6. Juni 2003)
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