Antidepressiva und Leberschädigung
- Verfasst von: Urspeter Masche
- Datum: 12. November 2024
In einer Fall-Kontroll-Studie wurde der Zusammenhang zwischen Antidepressiva und Leberschädigungen untersucht. Knapp 60’000 Personen, die unter dem Verdacht eines medikamenteninduzierten Leberschadens hospitalisiert worden waren, wurden mit einer gleich grossen Kontrollgruppe verglichen. Es zeigte sich, dass in der Fallgruppe signifikant häufiger Antidepressiva verwendet worden waren als in der Kontrollgruppe; die «Odds Ratio» (OR) betrug 1,16 (1,02–1,20). Mit Ausnahme der MAO-Hemmer war der Unterschied bei allen Antidepressiva-Klassen signifikant: Für nichtselektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (NSRI, z.B. Trizyklika) errechnete sich eine OR von 1,05 (1,01–1,10), für selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) eine OR von 1,22 (1,16–1,29) und für Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) eine OR von 1,18 (1,13–1,24).
Volltext der Studie aus «Drugs – Real World Outcomes»: The Association Between Antidepressant Use and Drug-Induced Liver Injury: A Nationwide, Population-Based Case-Control Study in Taiwan
«pharma-kritik»-Übersicht (nur mit Abonnement/Passwort zugänglich): Medikamentös induzierte Leberschädigung
Copyright © 2025 Infomed-Verlags-AG