Dreifach negatives Mammakarzinom: Verbesserte Prognose dank Platinderivat?

  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 19. August 2020

Bei Mammakarzinomen, die keine Östrogen- und Progesteronrezeptoren und keine verstärkte HER2-Expression aufweisen, den sogenannten dreifach negativen Tumoren, gilt für die adjuvante Chemotherapie ebenfalls eine anthrazyklin- und taxanhaltige Zytostatikakombination als Standard. Wie es scheint, lässt sich aber die Prognose verbessern, wenn die Chemotherapie ein Platinderivat enthält. In einer randomisierten Phase-3-Studie wurde bei 647 Patientinnen mit einem Mammakarzinom als adjuvante Chemotherapie entweder das CEF-T-Schema (3 Zyklen mit Cyclophosphamid, Epirubicin und Fluorouracil, gefolgt von 3 Zyklen mit Docetaxel) angewendet oder das PCb-Schema (6 Zyklen mit Paclitaxel und Carboplatin). Die krankheitsfreie Überlebensrate nach 5 Jahren, der primäre Endpunkt, betrug in der CEF-T-Gruppe 80,3% und in der PCb-Gruppe 86,5% («Hazard Ratio» = 0,65 [0,44–0,96]). Der Nutzen der Platinderivate beruht vermutlich darauf, dass dreifach negative Mammakarzinome relativ häufig BRCA-Mutationen zeigen; solche Tumorzellen reagieren offenbar gegenüber Platinderivaten besonders empfindlich.

Volltext der Studie aus dem «JAMA Oncology»: Effect of Adjuvant Paclitaxel and Carboplatin on Survival in Women With Triple-Negative Breast Cancer

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