Langzeitverlauf beim Prostatakrebs
- k -- Johansson JE, Andren O, Andersson SO et al. Natural history of early, localized prostate cancer. JAMA 2004 (9. Juni); 291: 2713-9 [Link]
- Zusammenfassung: Peter Ritzmann
- infomed screen Jahrgang 8 (2004)
, Nummer 9
Publikationsdatum: 1. September 2004 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Die Meinungen, bei welchen Patienten eine radikale Operation eines Prostatakarzinoms sinnvoll ist, gehen auseinander. Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass die Prognose eines Prostatakarzinoms auch ohne Prostatektomie recht gut ist. Eine schwedische Kohortenstudie zeigte für lokalisierte Tumoren (T0-T2) eine karzinombedingte Mortalität von 11% und ein korrigiertes 15-Jahres-Überleben von 81% (infomed-screen Mai/Juni 1997). Jetzt werden die Resultate der gleichen Kohorte mit einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von 21 Jahren vorgestellt.
Insgesamt 17% erlebten ein Stadium der Generalisation des Prostatakarzinoms. Bei denjenigen, die 15 Jahre überlebt hatten (22%), wurde allerdings im weiteren Verlauf häufig ein schnelleres Fortschreiten der Erkrankung beobachtet. Die korrigierte Überlebensrate sank von 79% nach 15 Jahren auf 54% nach 20 Jahren. Die karzinombedingte Mortalität stieg von 15 auf 44 pro 1'000 Personenjahre.
Diese schwedische Kohortenstudie ist einmalig in ihrer Art, weil sie praktisch alle Männer einer Region mit einem diagnostizierten Prostatakarzinom über einen langen Zeitraum hinweg beobachten konnte. Die Resultate nach 21 Jahren Studiendauer sind allerdings weniger erfreulich. Obwohl sie sich auf nur noch wenige Überlebende stützen können, machen sie biologisch gesehen Sinn: bei denjenigen, die ein Prostatakarzinom genügend lange überleben, fordert es schliesslich auch seinen Tribut. Von einer radikalen Prostatektomie im Frühstadium dürften daher am ehesten diejenigen profotieren, die mit einer Lebenserwartung von über 15 Jahren rechnen dürfen.
Standpunkte und Meinungen
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