Die Therapie der Wahl bei Adenokarzinomen des Pankreas ist die operative Resektion. Allerdings ist der Tumor bei der Diagnosestellung nur bei einer Minderheit makroskopisch vollständig resezierbar und auch bei diesen ist die Langzeitprognose im Allgemeinen schlecht. Ob eine adjuvante Chemotherapie nach der Resektion sinnvoll ist, ist umstritten. Während andere Studien keinen Nutzen zeigen konnten, zeigte eine erste Analyse einer Studie der «European Study Group for Pancreatic Cancer» einen solchen für eine postoperative Chemotherapie mit sechs Zyklen Fluorouracil/Calciumfolinat (Leucovorin), während eine Chemoradiotherapie in der gleichen Studie das Überleben nicht verbesserte (infomed-screen Februar 2002).

Jetzt veröffentlicht die gleiche Gruppe eine Follow-up-Untersuchung. Nach einer Beobachtungszeit von median knapp 4 Jahren sind 82% der 289 Untersuchten gestorben. Die 5-Jahres-Überlebensrate nach Chemotherapie war signifikant höher als ohne Chemotherapie (21% gegenüber 8%). Umgekehrt war die Überlebenszeit kürzer nach einer Chemoradiotherapie, was bei der ersten Analyse noch nicht der Fall gewesen war.

Mit diesen Resultaten wird der Nutzen einer adjuvanten Chemotherapie mit Fluorouracil nach Resektion eines Pankreaskarzinoms auch nach längerer Beobachtungszeit bestätigt. Die Studie bleibt aber weiterhin die einzige, die einen solchen Überlebensvorteil zeigen konnte. Die postoperative Radiotherapie scheint nicht nur unwirksam, sondern sogar schädlich, was die Studienverantwortlichen mit einer Verzögerung der Chemotherapie bei der Gruppe, die beide Therapien erhielt, erklären.

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