Die degenerative lumbale Spinalkanalstenose ist mit zunehmendem Alter ein häufiges Krankheitsbild, das zu funktionellen Einschränkungen und Schmerzen führt, die auf konservative Massnahmen wie Medikamente und/oder Physiotherapie häufig nur beschränkt ansprechen.

In der vorliegenden randomisierten Studie aus China konnte bei 70 Personen mit symptomatischer Spinalkanalstenose eine positive Wirkung von Akupunktur gegenüber Scheinakupunktur gezeigt werden. Unmittelbar nach 24 Behandlungen über 8 Wochen zeigte sich eine stärkere Verbesserung von Schmerz und funktionellen Einschränkungen (primär gemessen mit dem «Roland-Morris Disability Questionnare») in der aktiven Behandlungsgruppe. Auch 3 und 6 Monate nach Behandlungsabschluss seien die Resultate vergleichbar gewesen, allerdings werden dazu keine Zahlen geliefert.

Wie die Studienverantwortlichen selber einschränkend anmerken, kann aufgrund dieser einen Studie allein kein eindeutiger Nutzen von Akupunktur postuliert werden. Die Studie ist zu klein und es gibt eine vergleichbare Studie mit widersprüchlichem Resultat [1]. Zudem bleibt trotz einer technisch raffinierten Methode von Scheinakupunktur das Problem, dass die Behandelnden selber unmöglich verblindet werden können, was bei den untersuchten subjektiven Endpunkten selbst dann einen Einfluss auf das Resultat haben kann, wenn (wie es hier der Fall ist) diejenigen, welche die Beurteilung des Behandlungserfolges vornehmen, nicht wissen, welcher Behandlungsgruppe die untersuchten Personen zugeteilt sind. All diesen Vorbehalten zum Trotz – bei einem Krankheitsbild, bei dem aufgrund des Alters und/oder der Polymorbidität der Betroffenen eine operative Behandlung häufig nicht möglich oder nicht erwünscht ist, bin ich als Hausärztin interessiert an Ideen, was bei Versagen der gängigen Massnahmen allenfalls noch symptomlindernd wirken könnte.

1 Kim KH, Kim YR, Baik SK et al. Acupuncture for patients with lumbar spinal stenosis: a randomised pilot trial. Acupunct Med. 2016 Aug;34:267-74.

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