Hüftchirurgie bei femoro-azetabulärem Impingement überlegen
- Zusammenfassung: Felix Tapernoux
- infomed screen Jahrgang 23 (2019)
, Nummer 3
Publikationsdatum: 31. Mai 2019 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Warum diese Studie?
Das femoro-azetabuläre Impingement (FAI) ist eine morphologische Prädisposition für eine frühzeitige Gelenkdegeneration. Ein symptomatisches Impingement wird mit Physiotherapie und Aktivitätsmodifikation behandelt, doch zunehmend wird auch arthroskopische Chirurgie eingesetzt, obwohl die Evidenz für ihre Wirksamkeit noch limitiert ist.
Was hat man gefunden?
222 Teilnehmende im Alter zwischen 18 und 60 Jahren wurden randomisiert mit Arthroskopie oder mit Physiotherapie und Aktivitätsmodifikation behandelt. Nach 8 Monaten wurden die Resultate anhand des «Hip Outcome Score Activities of Daily Living Subscale» (HOS ADL) verglichen. Die Werte waren bei den operierten Personen um 10 Punkte höher (95% CI 6,4-13,6); der Unterschied war statistisch signifikant.
Wie wird es gedeutet?
Diese Studie zeigt eine Überlegenheit der arthroskopischen Hüftchirurgie gegenüber der Physiotherapie für die Behandlung des FAI-Syndroms. Aber nicht alle, die operiert werden, profitieren vom Eingriff. Der Entscheid zur Operation muss in einer ausführlichen Besprechung zwischen den Betroffenen und den Fachpersonen gemeinsam gefällt werden.
Zusammengefasst von Felix Tapernoux
Gast-Kommentar
Das «femoro-azetabuläre Impingement» ist eine 2003 beschriebene Pathologie des Hüftgelenks, die zur Coxarthrose führen kann. Vereinfacht gesagt führen morphologische Veränderungen im Azetabulum/Limbus und Schenkelhals zu mechanischen Behinderungen. Dieses Konzept fand weltweit grossen Anklang und führte zu einer «therapeutischen Achterbahnfahrt». Nach einem ersten Rush mit überhöhten Erwartungen ging die Anzahl der Eingriffe zurück und pendelt sich jetzt auf einem tieferen Niveau ein. In dieser Arbeit zeigen sowohl Chirurgie als auch Physiotherapie einen kurzfristigen Behandlungseffekt (nach 8 Monaten) - die Chirurgie einen besseren. Der wichtigste Langzeiteffekt der Chirurgie, die postulierte Reduktion der Coxarthrose, bleibt abzuwarten.
Jörg Huber, Orthopädische Abteilung, Stadtspital Triemli, Zürich
Standpunkte und Meinungen
- Es gibt zu diesem Artikel keine Leserkommentare.
Copyright © 2025 Infomed-Verlags-AG
-
Jahrgang 2025
Jahrgang 2024
Jahrgang 2023
Jahrgang 2022
Jahrgang 2021
Jahrgang 2020
Jahrgang 2019
Jahrgang 2018
Jahrgang 2017
Jahrgang 2016
Jahrgang 2015
Jahrgang 2014
Jahrgang 2013
Jahrgang 2012
Jahrgang 2011
Jahrgang 2010
Jahrgang 2009
Jahrgang 2008
Jahrgang 2007
Jahrgang 2006
Jahrgang 2005
Jahrgang 2004
Jahrgang 2003
Jahrgang 2002
Jahrgang 2001
Jahrgang 2000
Jahrgang 1999
Jahrgang 1998
Jahrgang 1997