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INTERNET CORNER: Medizinische Info: gut und schnell?
- Zusammenfassung: Etzel Gysling
- infomed screen Jahrgang 22 (2018)
, Nummer 5
Publikationsdatum: 11. Oktober 2018 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Wer sucht, der googelt? Natürlich will ich nicht behaupten, ich würde dies nicht tun. Wenn ich aber zuverlässige medizinische Grundlagen benötige, bin ich mit dem «normalen» Google nicht gut dran.
Google Scholar (https://scholar.google.com) – ein Angebot, das ich schon mehrfach erwähnt habe – hat sich zu einer soliden Quelle medizinischen Wissens entwickelt, beansprucht aber Zeit, wenn man wirklich davon profitieren will. Es gibt aber noch einige andere Adressen, die man verwenden kann und die auch nichts kosten. Ich kann hier ein paar «Neuentdeckungen» vorstellen.
Epistemonikos (https://www.epistemonikos.org) ist ein Gratis-Angebot, das aus Santiago (Chile) stammt und das «das Beste aus der Evidenz-basierten Medizin» mit einem Netzwerk von Fachleuten verbinden will. Es ist nicht immer völlig klar, wie die «Treffer», die eine Suche auf dieser Website ergeben, ausgelesen werden. Oft sind es Texte aus der Cochrane Library (die ja in der Schweiz auch kostenlos verfügbar ist: https:// swiss.cochrane.org/de), manchmal aus «Open Source»-Publikationen, manchmal Abstracts aus Pubmed (https://www. ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/).
Ebenfalls kostenlos ist die Information bei der CADTH «Canadian Agency for Drugs and Technologies in Health» (https://cadth.ca), die stärker auf Guidelines und ausführlichere Arzneimittelinformation ausgerichtet ist. Wer sich intensiver mit der Pharmakologie von Medikamenten befassen will, findet sodann bei der amerikanischen Adresse Pubchem (https://pubchem.ncbi.nlm.nih.gov) Basisdaten und eine grosse Fülle von nützlichen Links zu fast allen gebräuchlichen Medikamenten.
Will man aber Zugang zu sorgfältig kuratierter und stärker auf die Praxis- oder Klinikbedürfnisse ausgerichteter Information, so sollte man sich ein Abonnement leisten. Es muss nicht gleich das «Superangebot» UpToDate (https://www.uptodate.com) sein, das jährlich um die 500 Franken kostet. Es könnte auch das britische Best Practice (https://bestpractice.bmj.com) sein, das durchaus vergleichbare Qualitäten aufweist und im Jahresabonnement zu «nur» £ 190 (d.h. knapp 250 Fr.) erhältlich ist.
DynaMed Plus (https://dynamed.com), ein Angebot der Firma Ebsco, gilt ebenfalls als gute und rasch abrufbare Informationsquelle, ist aber mit rund 400 Franken jährlich deutlich teurer.
Junge Kolleginnen und Kollegen sollten sich unbedingt auch AMBOSS (https://www.amboss.com), ein Angebot aus Deutschland, ansehen. Diese Adresse, die als deutsche und als «internationale» englische Ausgabe existiert, offeriert nicht nur «fundiertes Wissen», sondern auch viel Material zur Examensvorbereitung. Verschiedene Abonnemente (die zwischen US$ 45 und rund 200 Euro jährlich kosten) sind erhältlich.
Etzel Gysling
Standpunkte und Meinungen
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