Eine Neurodermitis verlangt Betroffenen, Eltern und Behandelnden manchmal jahrelang enormen Durchhaltewillen ab. Ziel dieser randomisierten Studie, die an mehreren deutschen Kliniken durchgeführt wurde, war es, den Nutzen eines strukturierten, altersadaptierten Schulungsprogrammes für Betroffene und/oder Eltern zu belegen. Aufgenommen in die Studie wurden etwa 500 Kinder unter 7 Jahren, 180 Kinder zwischen 7 und 12 Jahren und 120 Jugendliche. Das Schulungsprogramm dauerte 6 Wochen; geschult wurden je nach Altersgruppe die Eltern allein, Eltern und Kinder zusammen oder Jugendliche allein. Vermittelt wurde Krankheitswissen, Entspannungstechniken, Strategien zum Vermeiden von Auslösern, Ernährungsempfehlungen und Selbstbehandlungsstrategien. Bei der Kontrollgruppe wurde keine Intervention durchgeführt.

Nach 12 Monaten fanden sich in der Interventionsgruppe signifikant niedrigere Werte in den Skalen zur Fremd- und Selbstbeurteilung der Krankheitssymptome. Vor allem bei den Kindern unter 7 Jahren war auch die Lebensqualität der Eltern signifikant besser, wenn sie am Schulungsprogramm teilgenommen hatten.

Die Studie zeigt, dass Kinder und Jugendliche mit Neurodermitis weniger Symptome und Beschwerden haben, wenn man sich mit ihnen und ihren Eltern intensiv um die Hautkrankheit kümmert. Schade, dass in der Kontrollgruppe keine ähnlich aufwändige Kontrollintervention durchgeführt wurde. Es bleibt deshalb Spekulation, wie viel des beobachteten Nutzens     tatsächlich     Folge     des    strukturierten Schulungsprogrammes und wie viel unspezifischer Effekt ist und «nur» durch das vermehrte Sich-Kümmern um die Betroffenen zustande kommt.

Zusammengefasst von Peter Ritzmann

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