Wenn Dicksein brennt
- m -- Hampel H, Abraham NS und El-Serag HB. Meta-Analysis: Obesity and the risc for gastroesophageal reflux disease and its complications. Ann Intern Med 2005 (2. August); 143: 199-211 [Link]
- Zusammenfassung: Renato L. Galeazzi
- infomed screen Jahrgang 9 (2005)
, Nummer 10
Publikationsdatum: 1. Oktober 2005 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
In den letzten zwanzig Jahren haben sowohl die Zahl der Reflux-Kranken als auch die Inzidenz des Ösophaguskarzinoms stark zugenommen. Unter den möglichen Gründen wird neben sich ändernden Essgewohnheiten, Rauchen, Alkohol auch immer das Übergewicht erwähnt. Die Bevölkerung ist nämlich im gleichen Zeitraum auch kontinuierlich schwerer geworden. Zudem führt Übergewicht zu einer Erhöhung des intraabdominalen Druckes, was Ursache einer Hiatushernie und von Reflux sein soll. Ob aber ein epidemiologischer Zusammenhang besteht, ist nicht eindeutig belegt.
Für die vorliegende Meta-Analyse fanden die Studienverantwortlichen unter 370 möglichen Arbeiten über Refluxsymptomatik, 111 Arbeiten über Ösophagitis und 93 Arbeiten über Ösophagus-Karzinom nur 9, bzw. 7 und 9, die ihren strengen Auswahlkriterien entsprachen. Aus diesen konnten sie sowohl einfache «Odds Ratios» (OR) als auch für verschiedene Faktoren korrigierte OR berechnen. Auch nach Korrektur z.B. für Alter, Geschlecht, Rauchen, Alkohol und andere Faktoren blieb das Resultat etwa gleich: Übergewicht verdoppelt das Risiko, an einer chronischen Refluxkrankeit, an einer Ösophagitis oder an einem Adenokarzinom des Ösophagus zu erkranken, und zwar «dosisabhängig ». Das heisst, der Effekt war grösser mit höherem Körper- Massen-Index (BMI).
Übergewicht scheint nicht nur für kardiovaskuläre Erkrankungen einen Risikofaktor darzustellen. Auch weniger schwere Krankheiten, die aber das Medikamenten-Budget auch belasten – man denke an die Preise der Protonenpummenhemmer – scheinen mit dieser, neuerdings schon im Kindesalter sich ausbreitenden «Volksseuche» zusammenzuhängen. Die Kampagnen zur Senkung und zur Verhinderung der stetig zunehmenden Körperfülle scheinen daher aus verschiedenen Gründen voll gerechtfertigt
Zusammengefasst von Renato L. Galeazzi
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