Acetylcystein: wenig Nutzen bei chronisch- obstruktiver Erkrankung

  • r -- Decramer M, Rutten-van Molken M, Dekhuijzen PN et al. Effects of Nacetylcysteine on outcomes in chronic obstructive pulmonary disease: a randomised placebo-controlled trial. Lancet 2005 (30. April); 365: 1552-60 [Link]
  • Zusammenfassung: Renato L. Galeazzi
  • infomed screen Jahrgang 9 (2005) , Nummer 7
    Publikationsdatum: 1. Juli 2005
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Die regelmässige Anwendung des Mukolytikums Acetylcystein (z.B. Fluimucil®) führt gemäss älteren Studien bei Personen mit chronisch-obstruktiver Lungenkrankheit (COPD) zu einer Reduktion der Exazerbationen. In dieser placebokontrollierten Studie wurde bei über 500 Personen untersucht, ob Acetylcystein (600 mg täglich), das auch antioxidative Eigenschaften aufweist, ein Fortschreiten der Krankheit verzögern könnte.

Während der dreijährigen Beobachtungszeit fand sich keine Wirkung bezüglich forcierter exspiratorischer Erstsekundenkapazität (FEV1; jährliche Abnahme um 50 ml), Diffusionskapazität, Lebensqualität oder Häufigkeit von Exazerbationen (im Mittel 1 bis 2 pro Jahr). Exazerbationen waren unter Acetylcystein lediglich in der Untergruppe der Kranken, die keine Kortikosteroide inhalierten, signifikant seltener.

Die Studie zeigt die Grenzen des Konzepts «Acetylcystein als Antioxidans». Nach drei Jahren fanden sich keinerlei Hinweise auf eine Beeinflussung des Krankheitsfortschreitens mit Ausnahme einer leicht verbesserten funktionellen Residualkapazität in einer sekundären Analyse. Am ehesten von Acetylcystein profitieren wohl COPD-Kranke mit häufigen Exazerbationen, die keine Kortikosteroide inhalieren.

Zusammengefasst von Renato L. Galeazzi

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Acetylcystein: wenig Nutzen bei chronisch- obstruktiver Erkrankung ( 2005)