Vor einem Jahr habe ich als Auftakt zum Thema Patagonien die Araukarien vorgestellt. Heute steht die Gattung Calceolaria (auf deutsch Pantoffelblumen) im Fokus. Sie gehörten früher zur Familie der Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae), werden aber heute als eigene, auf Amerika beschränkte Familie der Calceolariaceae betrachtet (mit 240 bis 270 Arten, je nach Autor). Einige Arten werden auch als Zierpflanzen für Garten und Zimmer gezüchtet.

Pantoffelblumen kommen im Gebiet in allen Lebensräumen vor, von der trockenen argentinischen Steppe über die Anden bis in den gemässigten Regenwald Chiles.

Calceolaria uniflora hiess früher Calceolaria darwinii und erinnert daran, dass der berühmte Naturforscher Charles Darwin das Gebiet bereist und intensiv erforscht hat.

Während die meisten Calceolaria-Arten von Bienen bestäubt werden, hat diese Art in einer bienenarmen Umgebung auf einen anderen Bestäuber umgestellt: Ein kleiner Vogel namens Thinocorus rumicivorus (Least seedsnipe) frisst den weissen Teil des «Schuhs», berührt dabei Griffel und Staubblätter der Blüte und trägt den Pollen zur nächsten Blüte. Eine Studie hat ergeben, dass 60 bis 80% der Blüten beschädigt waren.

Mein Foto habe ich im berühmten chilenischen Nationalpark Torres del Paine gemacht, wo die Pflanze recht verbreitet ist.