Am Anfang eine Warnung: Zermatt ist eine der intensivsten Tourismusregionen der Schweiz mit allen negativen Randerscheinungen wie Bergbahnen, Schneekanonen, Bikepisten und Touristenmassen. Gleichzeitig ist es eine der botanisch interessantesten Gegenden in den Schweizer Alpen.

Mit Hilfe der Bergbahnen (sic!) gelangt man schnell via Sunnegga nach Blauherd (2'574 m) zum Ausgangspunkt der Wanderung. Von dort geht es Richtung Norden zum Punkt 2'817 und über den Ritzengrat zum Gipfel des Unterrothorns ((3'103 m). Am schönsten ist die Wanderung im Juli, wenn u.a. das Edelweiss (Leontopodium alpinum) sehr verbreitet blüht. Der geologische Untergrund ist Kalkschiefer, die Pflanzenvielfalt enorm. Hier eine kleine Auswahl:

Gletscher-Edelraute (Artemisia glacialis), Alpen-Pechnelke (Silene suecica), Mont Cenis-Glockenblume (Campanula cenisia), Schleichers Enzian (Gentiana schleicheri), Zarter Enzian (Gentiana tenella), Schweizer Spitzkiel (Oxytropis helvetica), Hoppes Felsenblümchen (Draba hoppeana), Pachers Löwenzahn (Taraxacum pacheri) – und dann noch die absolute Rarität, welche nur hier am Unter- und Oberrothorn vorkommt: die Schnee-Edelraute (Artemisia nivalis).

Zermatt bietet noch viel mehr. Natürlich ist der Gornergrat-Südhang zu erwähnen, den ich im Juli 24 mit dem Alpen-Steinkraut (Alyssum alpestre) vorgestellt habe. Im Westen ist das Gebiet Schwarzsee - Stafelalp – Hohbalmen – Zmutt empfehlenswert mit weiteren Raritäten wie Rautenblättrige Schmuckblume (Callianthemum coriandrifolium), Stein-Klee (Trifolium saxatile), Monte Baldo-Anemone (Anemone baldensis), diversen Tragantarten, ….

Hier noch ein Link zu einem Buch, welches für mich am besten dieses Thema abdeckt (es enthält auch Wandervorschläge zu den interessantesten Orten):

https://www.monographic.ch/ausgaben-bucher/pflanzenwelt-zermatt-460.html

 

Mein Foto zeigt den Blick vom Ritzengrat gegen das Matterhorn.