Nach der Reihe der Südafrika-Flora möchte ich ab heute jeweils im November Tipps zu Wanderungen in botanisch spannende Gebiete geben.

Am Beginn steht ein botanischer Hotspot im Wallis – das Naturschutzgebiet «Les Follatères» bei Martigny. Vom Bahnhof Martigny erreicht man mit dem Bus das kleine Dorf Branson, das sich als Start und Zielpunkt gut eignet. Die Follatéres erstrecken sich von 500 bis 800 Meter ü.M. und umfassen ein Mosaik ganz verschiedener Lebensräume. Das markante Rhoneknie bewirkt, dass das Klima und damit die Vegetation auf der Süd- und Westseite sehr unterschiedlich ist. Die Westseite ist feuchter, weil die Wolken vom Genfersee her durchs Rhonetal eindringen können. Der Südhang ist wesentlich trockener – hier finden sich die Felsensteppen und Trockenwiesen, verzahnt mit Flaumeichenwäldern.

Von März bis September kann man hier spannende Pflanzen finden, welche ich teilweise in den vergangenen Jahren auf der Infomed-Website gezeigt habe. Es beginnt im März und April mit der Frühlings-Lichtblume (Bulbocodium vernum) und dem Frühlings-Adonisröschen (Adonis vernalis) und endet im September mit der Herbst-Wendelähre (Spiranthes spiralis) und Gold-Aster (Aster linosyris). Höhepunkt der Blühsaison sind aber die Monate Mai und Juni – dann blühen auch viele Orchideenarten.

Viele der vorkommenden Arten stammen aus den osteuropäischen Steppen bzw. sind aus dem Mittelmeerraum eingewandert. Mein Bild zeigt als Beispiel die Schopfige Traubenhyazinthe (Muscari comosum) in der Trockenwiese, im Hintergrund ist der Eichenwald zu erkenne.

Der folgende Link führt zu einer Beschreibung des Gebiets, welches von Pro Natura Valais gepflegt wird:

https://www.pronatura-vs.ch/de/naturschutzgebiet-mont-rosel-les-follateres