Medikamente und Kinder
- Autor(en): Etzel Gysling
- pharma-kritik-Jahrgang 16
, Nummer 13, PK662
Redaktionsschluss: 14. Juli 1994 - PDF-Download der Printversion dieser pharma-kritik Nummer
Schwarze Liste
Die Liste 1 will in erster Linie diejenigen Substanzen aufzeigen, die bis zu einem bestimmten Alter kontraindiziert sind oder nur ganz ausnahmsweise verwendet werden sollten (wenn bei einer wichtigen Indikation keine Alternative zur Verfügung steht). Medikamente mit «unbekanntem Status», von denen man nichts eindeutiges zur Verwendung bei Kindern weiss, wurden nicht aufgenommen.
In einer kleinen ergänzenden Liste 2 sind Medikamente genannt, die nicht kontraindiziert sind, aber dennoch eine Gefahr darstellen. Einige wenige Erwachsenendosen dieser Arzneimittel können genügen, um bei einem Kleinkind eine lebensbedrohliche Vergiftung auszulösen.
Kommentare
Alkoholhaltige Präparate
Viele flüssige Präparate (besonders Tropfen) enthalten Alkohol. Der Ethanolgehalt kann zwischen 12 und 65 Volumen-Prozent liegen. Diese Präparate finden sich nicht alle im Schweizer Arzneimittelkompendium. Auf eine Nennung der einzelnen Präparate in Liste 1 wurde daher verzichtet. Es besteht aber kein Zweifel, dass solche Mittel (z.B. Phytomed-Schlaftropfen mit 65% Alkohol) bei Säuglingen und Kleinkindern kontraindiziert sind.
Antibiotika
Chinolone wie Ciprofloxacin (Ciproxin) usw. können bei Tieren im Wachstum zu Schädigungen des Gelenkknorpels führen. Es besteht kein Grund, weshalb diese unerwünschte Wirkung nicht auch beim Menschen auftreten sollte.(2) Am besten werden diese Medikamente deshalb während des ganzen Wachstumsalters vermieden. Einzelne Kinderärzte sind jedoch der Ansicht, dass von 9 Jahren an das Risiko der Chinolone akzeptabel ist, wenn eine nicht anders behandelbare Infektion vorliegt (z.B. bei zystischer Fibrose). Tetrazykline können zu bleibenden Zahnverfärbungen führen und sind deshalb mindestens bis zum Alter von 9 Jahren kontraindiziert. Wegen des Risikos eines Kernikterus sind Sulfonamide und Kombinationspräparate wie Cotrimoxazol (Bactrim® u.a.) bis zum Alter von 2 Monaten kontraindiziert. Chloramphenicol kann bei Früh- und Neugeborenen sowie vereinzelt bei älteren Säuglingen ein Kreislaufversagen («gray syndrome ») verursachen und ist deshalb nicht nur wegen des Risikos einer aplastischen Anämie nach Möglichkeit zu vermeiden.
Antihistaminika (H1-Rezeptorantagonisten)
Früh- und Neugeborene sollten keine Antihistaminika erhalten, da diese bei ganz jungen Kindern gelegentlich zu schweren Erregungszuständen führen. Sedierende Antihistaminika vom Phenothiazintyp -- z.B. Promethazin (Phenergan ®) -- stehen im Verdacht, für Fälle von plötzlichem Kindestod mitverantwortlich zu sein. Obwohl die Zusammenhänge bisher nicht genügend geklärt sind, empfiehlt es sich, bei Säuglingen auf diese Mittel zu verzichten. Bei kleinen Kindern ist ferner damit zu rechnen, dass die nicht-sedierenden Antihistaminika Astemizol (Hismanal®) und Terfenadin (Teldane®) verzögert metabolisiert werden und deshalb in verhältnismässig geringer Überdosis Herzrhythmusstörungen verursachen können.(3) Diese beiden Medikamente werden deshalb bis zum Alter von etwa 3 Jahren besser vermieden.
Benzylalkohol
«Bakteriostatisches» Wasser, das zur Herstellung von Injektionslösungen (z.B. von Antibiotika) nötig ist, enthält in der Regel kleine Mengen Benzylalkohol. Bei Neugeborenen kann Benzylalkohol zu toxischen Wirkungen führen. Die «American Academy of Pediatrics» hält aber fest, dass die Präsenz kleiner Benzylakohol-Mengen in Injektionslösungen keine Kontraindikation darstellt, sofern die Anwendung des Arzneimittels dringend indiziert ist.
Darm-Motilitätshemmer
Bis zum Alter von 2 Jahren ist das Risiko von Nebenwirkungen von Loperamid (Imodium®) u.ä. zu hoch. Besonders bei Säuglingen mit Flüssigkeitsdefizit kann sich die Peristaltikhemmung und die daraus resultierende intestinale Stase und mögliche Elektrolytstörungen deletär auswirken. Die WHO empfiehlt generell, Motilitätshemmer Kindern nur mit grösster Zurückhaltung zu verabreichen.
Hormone
Die langfristige Verabreichung von Kortikosteroiden in pharmakologischen Dosen hat neben anderen unerwünschten Effekten bei Kindern eine Beeinträchtigung des Knochenwachstums zur Folge. Im Zusammenhang mit einer Kortikoidtherapie sind bei Kindern akute Pankreatitiden und bedrohliche Hirndrucksteigerungen beobachtet worden. Es ist daher klar, dass es bei Kindern noch wichtiger ist als bei Erwachsenen, eine chronische Steroidbehandlung zu vermeiden. Die gleiche Überlegung gilt auch für ACTH. Eine kurzfristige Verabreichung ist dagegen grundsätzlich auch bei Kindern möglich; die Kortikosteroide wurden deshalb nicht in die Liste 1 aufgenommen. Während längerer Zeit können die neueren Kortikosteroide zur Inhalation wie Beclomethason (z.B. Becodisk®) oder Budesonid (z.B. Pulmicort®) verabreicht werden. Diese Präparate eignen sich für Kinder von etwa 2 bis 3 Jahren an (in den USA: von 6 Jahren an zugelassen). Aber auch für diese Arzneimittel gilt es, die Dosis so klein wie möglich zu wählen und das Wachsum zu überwachen. Im Kindesalter empfiehlt sich auch Zurückhaltung bei der lokalen Anwendung von Kortikosteroid-Präparaten auf der Haut. Bis zum Alter von 12 Jahren sollten Steroidsalben wirklich nur kurzfristig und äusserst sparsam eingesetzt werden. Besondere Vorsicht ist z.B. bei Windeldermatitis angezeigt.
Dass Sexualhormone im Kindesalter in der Regel kontraindiziert sind, muss nicht weiter erläutert werden. Je jünger ein Kind, desto grösser ist das Risiko, mit einer Verabreichung von Androgenen einen verfrühten Epiphysenschluss und damit eine Reduktion der Körpergrösse zu verursachen. Die Anwendung von Androgenen bei verspäteter Pubertät bleibt am besten Fachleuten vorbehalten. Zur Frage, von welchem Alter an orale Kontrazeptiva eingenommen werden können, hüllen sich die Fachleute in ein bemerkenswertes Schweigen. Im übrigen haben im Kindesalter weder Östrogene noch Gestagene eine sinnvolle Indikation, wurden aber nicht als Einzelsubstanzen in die Liste 1 aufgenommen.
Nicht-steroidale Entzündungshemmer
Die Kontroverse, ob Acetylsalicylsäure für das gefährliche Reye-Syndrom (Enzephalopathie und fettige Leberdegeneration) verantwortlich sein könnte, ist nicht abgeschlossen. Es ist jedoch nicht notwendig, im Kindesalter generell auf Acetylsalicylsäure verzichten. In den USA wird heute lediglich empfohlen, Kindern und Jugendlichen bei Influenza- und Varizella-Infekten (bzw. Verdacht auf diese Erkrankungen) keine Acetylsalicylsäure zu verabreichen. Ob die neueren Entzündungshemmer wie Diclofenac (Voltaren ® u.a.) oder Ibuprofen (Brufen® u.a.) für Kleinkinder völlig problemlos sind, ist noch nicht gesichert. Obwohl bisher keine Probleme identifiziert worden sind, empfehlen viele Fachleute, bis zum Alter von 1 oder 2 Jahren auf nicht-steroidale Entzündungshemmer zu verzichten. Dennoch wurden diese Medikamente nicht in die Liste 1 aufgenommen.
Psychopharmaka
Psychopharmaka sind grösstenteils bei Kindern wenig dokumentiert. Nur für wenige Substanzen ist eine eindeutig negative Aussage (in Liste 1) möglich. Dennoch sind einige Bemerkungen angebracht:
Die Tatsache, dass sehr viele Neuroleptika in scheinbar kindergerechten Formen zur Verfügung stehen, darf keineswegs so interpretiert werden, dass diese Arzneimittel generell für Kinder geeignet wären. Die Herstellerfirmen vermitteln entweder gar keine oder sehr variable Informationen zur Anwendung bei Kindern. Viele Fachleute empfehlen, Neuroleptika frühestens von etwa 3 Jahren an zu verwenden. Phenothiazine führen bei Kinderkrankheiten (z.B. Masern) gehäuft zu extrapyramidalen Nebenwirkungen (Dystonie, Akathisie). Siehe auch «Antihistaminika»! Ob Kleinkinder Benzodiazepine erhalten dürfen, ist nicht ganz klar. Diazepam (Valium®) ist wohl am besten dokumentiert: Seine Halbwertszeit ist bis zum Alter von 6 Monaten verlängert; so lange wird es am besten vermieden. Später scheint die Verabreichung von einzelnen Diazepam- Dosen (z.B. als Antikonvulsivum) keine Probleme zu verursachen. Auch Clonazepam (Rivotril®) kann gegeben werden.
Auch Antidepressiva sollten bei Säuglingen und Kleinkindern vermieden werden. Die Verabreichung von Imipramin (Tofranil®) bei Bettnässen -- frühestens von etwa 5 Jahren an -- ist recht umstritten. Trizyklische Antidepressiva gehören zu den für Kleinkinder besonders gefährlichen Haushaltgiften und müssen unbedingt kindersicher aufbewahrt werden.
Sympathomimetika
Die Konzentration der Sympathomimetika in Augen- und Nasenpräparaten ist in vielen Fällen für Säuglinge so hoch, dass gefährliche Nebenwirkungen auftreten können: Phenylephrin kann hypertone Krisen auslösen; Imidazolinderivate wie Tetryzolin (z.B. Visine®) haben bei Säuglingen komatöse und Schock-Zustände verursacht. Deshalb gelten für diese Präparate konzentrations- und altersabhängige Kontraindikationen (siehe Liste 1).
Liste 1: Medikamente, die im Kindesalter kontraindiziert oder nach Möglichkeit zu vermeiden sind
Atropin Augentropfen bis zu 2 Jahren besser vermeiden Benorilat Bei bestimmten Infekten bis zu 18 Jahren besser vermeiden (Kommentar: NSEH*)
Buclizin Bei Früh- & Neugeborenen kontraindiziert (Kommentar: Antihistaminika)
Cetirizin Bei Früh- & Neugeborenen kontraindiziert (Kommentar: Antihistaminika)
Chloramphenicol Bis zu 2 Jahren besser vermeiden (Kommentar: Antibiotika)
Cinnarizin Bei Früh- & Neugeborenen kontraindiziert (Kommentar: Antihistaminika)
Ciprofloxacin Bis zu 18 Jahren kontraindiziert (Kommentar: Antibiotika)
Clemastin Bei Früh- & Neugeborenen kontraindiziert (Kommentar: Antihistaminika)
Clioquinol Bis zu 2 Jahren kontraindiziert
Clomipramin Bis zu 5 Jahren kontraindiziert (Kommentar: Psychopharmaka)
Cotrimoxazol Bis zu 2 Monaten kontraindiziert (Kommentar: Antibiotika)
Cyclizin Bei Früh- & Neugeborenen kontraindiziert (Kommentar: Antihistaminika)
Cyproheptadin Bei Früh- & Neugeborenen kontraindiziert (Kommentar: Antihistaminika)
Dactinomycin Bis zu 6 Monaten besser vermeiden (vermehrt unerwünschte Wirkungen)
Desipramin Bis zu 5 Jahren kontraindiziert (Kommentar: Psychopharmaka)
Dexchlorpheniramin Bei Früh- & Neugeborenen kontraindiziert (Kommentar: Antihistaminika)
Diazepam Bis zu 6 Monaten besser vermeiden (Kommentar: Psychopharmaka)
Dibenzepin Bis zu 5 Jahren kontraindiziert (Kommentar: Psychopharmaka)
Difenoxin Bis zu 2 Jahren kontraindiziert, bis zu 6 Jahren besser vermeiden
Diflunisal Bei bestimmten Infekten bis zu 18 Jahren besser vermeiden (Kommentar: NSEH*)
Dimetinden Bei Früh- & Neugeborenen kontraindiziert (Kommentar: Antihistaminika)
Diphenhydramin Bei Früh- & Neugeborenen kontraindiziert (Kommentar: Antihistaminika)
Diphenoxylat Bis zu 2 Jahren kontraindiziert, bis zu 6 Jahren besser vermeiden
Dosulepin Bis zu 5 Jahren kontraindiziert (Kommentar: Psychopharmaka)
Doxepin Bis zu 5 Jahren kontraindiziert (Kommentar: Psychopharmaka)
Doxycyclin Bis zu 8 Jahren kontraindiziert (Kommentar: Antibiotika)
Doxylamin Bei Früh- & Neugeborenen kontraindiziert (Kommentar: Antihistaminika)
Finasterid Bis zu 18 Jahren kontraindiziert Fleroxacin Bis zu 18 Jahren kontraindiziert (Kommentar: Antibiotika)
Fluanison Bis zu 5 Jahren besser vermeiden (Kommentar: Psychopharmaka)
Flunarizin Bei Früh- & Neugeborenen kontraindiziert (Kommentar: Antihistaminika)
Fluvastatin Bis zu 12 Jahren kontraindiziert
Ganciclovir Bis zu 12 Jahren besser vermeiden Gelbfieberimpfung Bis zu 4 Monaten kontraindiziert, bis zu 9 Monaten besser vermeiden
Hydroxyzin Bei Früh- & Neugeborenen kontraindiziert (Kommentar: Antihistaminika)
Imipramin Bis zu 5 Jahren kontraindiziert (Kommentar: Psychopharmaka)
Influenzaimpfung Bis zu 6 Monaten kontraindiziert
Levomepromazin Bis zu 2 Jahren besser vermeiden (Kommentar: Psychopharmaka)
Lindan Bis zu 10 Jahren besser vermeiden
Lofepramin Bis zu 5 Jahren kontraindiziert (Kommentar: Psychopharmaka)
Lomefloxacin Bis zu 18 Jahren kontraindiziert (Kommentar: Antibiotika)
Loperamid Bis zu 2 Jahren kontraindiziert, bis zu 6 Jahren besser vermeiden
Loratadin Bei Früh- & Neugeborenen kontraindiziert (Kommentar: Antihistaminika)
Maprotilin Bis zu 5 Jahren kontraindiziert (Kommentar: Psychopharmaka)
Mebendazol Bis zu 2 Jahren besser vermeiden
Meclozin Bei Früh- & Neugeborenen kontraindiziert (Kommentar: Antihistaminika)
Melitracen Bis zu 5 Jahren kontraindiziert (Kommentar: Psychopharmaka)
Mequitazin Bei Früh- & Neugeborenen kontraindiziert (Kommentar: Antihistaminika)
Mesterolon Bei Knaben bis zu 14 Jahren, bei Mädchen generell kontraindiziert
Methoxsalen Bis zu 12 Jahren kontraindiziert
Methysergid Bis zu 12 Jahren kontraindiziert
Metoclopramid Bis zu 12 Jahren besser vermeiden (extrapyramidale Reaktionen)
Minocyclin Bis zu 8 Jahren kontraindiziert (Kommentar: Antibiotika) Morphin Bei Frühgeborenen kontraindiziert, bis zu 2 Jahren besser
vermeiden Naphazolin Augen- und Nasenpräparate: bis zu 6 Jahren kontraindiziert, Konzentrationen über 0,05% bis zu 12 Jahren kontraindiziert
Natriumsalicylat Bei bestimmten Infekten bis zu 18 Jahren besser vermeiden (Kommentar: NSEH*)
Nitrofurantoin Bis zu 1 Monat kontraindiziert (hämolytische Anämie!) Norfloxacin Bis zu 18 Jahren kontraindiziert (Kommentar: Antibiotika)
Nortriptylin Bis zu 5 Jahren kontraindiziert (Kommentar: Psychopharmaka)
Ofloxacin Bis zu 18 Jahren kontraindiziert (Kommentar: Antibiotika)
Opipramol Bis zu 5 Jahren kontraindiziert (Kommentar: Psychopharmaka)
Oxatomid Bei Früh- & Neugeborenen kontraindiziert (Kommentar: Antihistaminika)
Oxymetazolin Augen- und Nasenpräparate: Konzentrationen bis 0,05% bis zu 6 Jahren kontraindiziert, 0,025% bis zu 3 Jahren besser vermeiden Oxytetracyclin Bis zu 8 Jahren kontraindiziert (Kommentar: Antibiotika)
Paraffin Oral bis zu 6 Jahren kontraindiziert
Phenylbutazon Bis zu 14 Jahren kontraindiziert
Phenylephrin lokal Augen- und Nasenpräparate: Konzentrationen über 0,5% bis zu 12 Jahren besser vermeiden, 0,25% bis zu 6 Jahren besser vermeiden
Phenylephrin oral Einzeldosen über 5 mg bis zu 12 Jahren, kleinere Dosen bis zu 6 Jahren besser vermeiden
Phenylpropanolamin Bis zu 2 Jahren kontraindiziert, bis zu 12 Jahren besser vermeiden
Pizotifen Bei Früh- & Neugeborenen kontraindiziert (Kommentar: Antihistaminika)
Pravastatin Bis zu 12 Jahren kontraindiziert Probenecid Bis zu 2 Jahren kontraindiziert
Prochlorperazin Bei Reye-Syndrom besser vermeiden (Kommentar: Psychopharmaka)
Promazin Bis zu 12 Jahren besser vermeiden ((Kommentar: Psychopharmaka)
Promethazin Bis zu 1 Jahren besser vermeiden (Kommentar: Antihistaminika)
Pseudoephedrin Bis zu 2 Jahren kontraindiziert, bis zu 12 Jahren besser vermeiden
Scopolamin Bis zu 10 Jahren kontraindiziert (vermehrt unerwünschte Wirkungen)
Sennapräparate Bis zu 6 Jahren besser vermeiden
Simvastatin Bis zu 12 Jahren kontraindiziert
Sulfadiazin Bis zu 2 Monaten kontraindiziert (Kommentar: Antibiotika)
Sulfadoxin Bis zu 2 Monaten kontraindiziert (Kommentar: Antibiotika)
Sulfametrol Bis zu 2 Monaten kontraindiziert (Kommentar: Antibiotika)
Sulfasalazin Bis zu 2 Jahren besser vermeiden
Terfenadin Bis zu 3 Jahren besser vermeiden (Kommentar: Antihistaminika)
Testosteron Bei Knaben bis zu 14 Jahren, bei Mädchen generell kontraindiziert
Tetracyclin Bis zu 8 Jahren kontraindiziert (Kommentar: Antibiotika)
Tetryzolin Augen- und Nasenpräparate: bis zu 2 Jahren allgemein kontraindiziert, Konzentrationen von 0,1% oder höher bis zu 6 Jahren kontraindiziert
Thiethylperazin Bis zu 12 Jahren besser vermeiden (Kommentar: Psychopharmaka)
Thioridazin Bis zu 1 Jahren besser vermeiden (Kommentar: Psychopharmaka)
Trimipramin Bis zu 5 Jahren kontraindiziert (Kommentar: Psychopharmaka)
Tropicamid Augentropfen bis zu 12 Jahren besser vermeiden Xylometazolin Nasentropfen 0,1% bis zu 12 Jahren, 0,05% bis zu 2 Jahren besser vermeiden
* NSEH = nicht-steroidale Entzündungshemmer
Liste 2: Medikamente, die zu gefährlichen Vergiftungen bei Kleinkindern führen können
Acetylsalicylsäure Ab 300 mg/kg ist mit schwerer Toxizität zu rechnen
Antidepressiva, trizyklische Schwere Toxizität (z.B. ab 20 mg Imipramin pro kg Körpergewicht) wahrscheinlich
Antikoagulantien, orale Blutungen mit schwerwiegenden Konsequenzen möglich
Chloroquin Kinder sind besonders empfindlich auf 4-Aminochinoline
Digitalispräparate Bei Kleinkindern wahrscheinlich weniger gefährlich als bei Erwachsenen
Eisenpräparate Heute in den USA die häufigste Todesursache bei medikamentös bedingten Vergiftungen bei Kindern Hydroxychloroquin Kinder sind besonders empfindlich auf 4-Aminochinoline
Methadon Erwachsenendosis kann respiratorische Depression verursachen
Paracetamol Bei Kleinkindern wahrscheinlich weniger gefährlich als bei Erwachsenen
Pyrimethamin Kinder sind sehr empfindlich auf Pyrimethamin-Überdosen
Sulfonylharnstoffe Hypoglykämie mit deletären Konsequenzen möglich
Literatur
- 1) McEvoy GK, ed. American Hospital Formulary Service Drug Information 94. Bethesda: American Society of Hospital Pharmacists, 1994
- 2) Stahlmann R et al. Drug Saf 1993; 9: 397-403
- 3) Henretig FM. Emerg Med Clin North Am 1994; 12: 549-67
Standpunkte und Meinungen
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