• Brausetabletten: Vorsicht bei Herz-Kreislauf-Kranken
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 29. November 2013

Brause- und andere lösliche Tabletten können eine beträchtliche Menge Natrium enthalten (zum Beispiel finden sich in gewissen Paracetamol-Brausetabletten über 0,5 g Natrium) – was offenbar ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko bedeutet. So zeigte sich in einer Fall-Kontroll-Studie, dass Leute mit der Diagnose einer Hypertonie oder eines nicht-tödlichen Schlaganfalls signifikant häufiger Brausetabletten anstelle der entsprechenden normalen Tabletten verwendet hatten; auch bei der Gesamtsterblichkeit ergab sich ein signifikanter Zusammenhang.


  • Missbrauch von Gabapentin (Neurontin® u.a.) und Pregabalin (Lyrica®)
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 19. November 2013

Gemäss einem Beitrag im «British Medical Journal» gibt es zunehmende Hinweise, dass Gabapentin und Pregabalin auch missbräuchlich angewendet werden. Beide Mittel sind zugelassen zur Behandlung neuropathischer Schmerzen, Pregabalin zudem zur Behandlung von generalisierten Angststörungen. In Grossbritannien haben die Verschreibungszahlen von Gabapentin innerhalb von fünf Jahren um 150%, diejenigen von Pregabalin um 350% zugenommen.

Die zwei Substanzen werden bei den Autopsien von Drogentoten unterdessen häufig nachgewiesen. Leute, die Erfahrungen mit hohen Dosen von Gabapentin oder Pregabalin haben, beschreiben die Wirkungen unter anderem als euphorisierend, ähnlich einem Opiatrausch.

Link zum BMJ-Artikel (Text nur mit Abonnement/Passwort zugänglich): Bad medicine: gabapentin and pregabalin

  • Antidemenz-Medikamente ohne Nutzen bei leichter kognitiver Störung
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 13. November 2013

In einer kanadischen Metaanalyse wurde untersucht, ob Antidemenz-Medikamente bei leichter kognitiver Störung («mild cognitive impairment») einen Nutzen versprechen. Zusammengefasst wurden acht Studien, von denen sich vier mit Donepezil (Aricept® u.a.) befasst hatten, zwei mit Galantamin (Reminyl®) und je eine mit Rivastigmin (Exelon®) und Memantin (Axura®, Ebixa®). Es zeigte sich, dass sich mit diesen Substanzen im Vergleich zu Placebo keine signifikante Verbesserung in Bezug auf kognitive Fähigkeiten, Alltagsfunktionen und Gesamtsterblichkeit erzielen liess. Ferner führten die Medikamente häufiger als Placebo zu Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Kopfschmerzen.


  • Zweifel an Studiendaten zu Ticagrelor (Brilique®)
  • Verfasst von: Etzel Gysling
  • Datum: 8. November 2013

Amerikanische und europäische Behörden haben neue Untersuchungen zu den Daten der grossen PLATO-Studie mit dem Plättchenhemmer Ticagrelor (Brilique®) begonnen. Gemäss einer kritischen Übersicht, die vor kurzem im International Journal of Cardiology erschienen ist, weist die Studie grössere Mängel auf als ursprünglich vermutet.


  • Neuropsychiatrische Nebenwirkungen unter Montelukast (Singulair® u.a.)
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 5. November 2013

Die australische Arzneimittelbehörde erinnert daran, dass Montelukast, ein Leukotrien-Antagonist zur Behandlung von Bronchialasthma und allergischer Rhinitis, verschiedenartige neuropsychiatrische Nebenwirkungen verursachen kann. Aufgeführt werden Suizidgedanken, Depressionen, Agitiertheit, aggressives Verhalten, Halluzinationen, Schlaflosigkeit, Schlafwandeln, Alpträume und Zittern. In Australien seien seit dem Jahr 2000 58 entsprechende Meldungen eingegangen. Es wird betont, dass insbesondere bei Kindern und Jugendlichen (die einen grossen Teil der Montelukast-Anwender und -Anwenderinnen ausmachen) auf solche Nebenwirkungen zu achten sei. 


Bericht des australischen «Medicines Safety Update»: Montelukast –€ neuropsychiatric risks

«pharma-kritik»-Übersicht: Montelukast