• Tredaptive: ungünstiges Nutzen/Risiko-Verhältnis
  • Verfasst von: Etzel Gysling
  • Datum: 22. Dezember 2012

Tredaptive, eine Kombination von Nikotinsäure (Niacin) und Laropiprant und seit 2009 auch in der Schweiz erhältlich, wird zur Behandlung von Hyperlipidämien angeboten. Laropiprant ist ein Prostaglandin-Rezeptorantagonist, der die gefässerweiternde Wirkung von Niacin (den „Flush“) reduziert. Diese Kombination wurde bisher von der FDA nicht zugelassen. Eine grosse neue, aber noch nicht in den Einzelheiten publizierte Studie (HPS2-THRIVE) konnte gemäss einem Bericht der Herstellerfirma keinen Vorteil bezüglich kardiovaskulärer Endpunkte aufzeigen. In dieser Studie wurde bei über 25‘000 Personen eine Therapie mit einem Statin allein mit der Kombination von Statin und Tredaptive verglichen; dabei ergab sich nicht nur das erwähnte negative Resultat, sondern es zeigten sich auch erhebliche unerwünschte Wirkungen. Die Firma empfiehlt, auf alle Fälle niemanden mehr neu mit Tredaptive zu behandeln. Die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) plant eine Neubeurteilung des Medikamentes.

Link zur Mitteilung der Herstellerfirma

Nachtrag vom 11. Januar 2013:
Die Herstellerfirma hat jetzt entschieden, den Vertrieb von Tredaptive weltweit einzustellen.

  • Gefährliche Kombinationen mit Natriumoxybat (Xyrem®)
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 19. Dezember 2012

Unter Natriumoxybat – einem Mittel zur Behandlung der Narkolepsie mit Kataplexie – dürfen gemäss einer FDA-Warnung weder Alkohol konsumiert noch andere ZNS-dämpfenden Substanzen (Opioide, Benzodiazepine u.a.) eingenommen werden, da mit solchen Kombinationen eine Bewusstseinsstörung oder Atemdepression provoziert werden könne.


  • Luftembolien durch Fibrinkleber Evicel®
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 14. Dezember 2012

Evicel® ist ein sogenannter Fibrinkleber, der bei Operationen zur Unterstützung der Blutstillung verwendet werden kann. Gemäss einer Mitteilung sind nach Einsatz dieses Fibrinklebers in den letzten Jahren fünf Fälle von Luft- oder Gasembolien vorgekommen, wovon zwei tödlich endeten. Es wird vermutet, dass diese Embolien durch eine nicht korrekte Anwendung des Sprühapplikators mitverursacht waren.


  • Antihypertensiva: Zu Therapiebeginn vermehrt Femurfrakturen
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 7. Dezember 2012

Gemäss einer kanadischen Kohortenstudie, die sich auf die Daten von über 300’000 Patienten und Patientinnen im Alter von über 65 Jahren abstützte, nimmt in der Startphase einer antihypertensiven Therapie die Femurfraktur-Häufigkeit signifikant zu. So liess sich in den ersten 1½ Behandlungsmonaten ein um 43% höheres Femurfraktur-Risiko beobachten. Die Gefahr scheint von allen gängigen Antihypertensiva ungefähr gleichermassen auszugehen. 


Kurzbeschreibung der Studie aus den «Archives of Internal Medicine»: The Risk of Hip Fracture After Initiating Antihypertensive Drugs in the Elderly