• Bisphosphonate ohne Nutzen bei der adjuvanten Therapie des Mammakarzinoms
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 28. September 2011

Aus Studien gibt es Hinweise, dass Bisphosphonate als adjuvante Behandlung beim Mammakarzinom das Risiko eines Rückfalls senken. Diese Vermutung liess sich nun aber in einer grossen Untersuchung nicht bestätigen: Über 3300 Frauen mit einem invasiven Mammakarzinom wurden auf zwei Gruppen verteilt; die eine erhielt nach der Operation zusätzlich zur adjuvanten Chemotherapie während fünf Jahren in regelmässigen Abständen Zoledronat (Zometa®, 4 mg i.v.), die andere lediglich die adjuvante Chemotherapie. Nach einer medianen Beobachtungszeit von knapp fünf Jahren erreichte der Anteil der Patientinnen, die keinen Rückfall erlitten hatten und die am Leben waren, in der Zoledronat-Gruppe 76,9% und in der Kontrollgruppe 77,1%.

Kurzbeschreibung der Studie aus dem «New England Journal of Medicine»

  • Vareniclin (Champix®): Metaanalyse bestätigt Zunahme des kardiovaskulären Risikos
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 22. September 2011

Vor drei Monaten haben wir in den BDN auf eine FDA-Mitteilung hingewiesen, gemäss der bei Vareniclin ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko zu vermuten sei. Dieser Verdacht wird nun durch eine aktuelle Metaanalyse bekräftigt, in der man 14 placebokontrollierte Doppelblindstudien zusammengefasst hatte. Die Inzidenz von kardiovaskulären Ereignissen (akute koronare Herzkrankheit, Revaskularisationen, zerebrovaskuläre Ereignisse, Todesfälle, Herzinsuffizienz) betrug unter Vareniclin 1,06% und unter Placebo 0,82%. Als «Odds Ratio» wurde ein Wert von 1,72 berechnet.

Volltext der Metaanalyse aus dem «Canadian Medical Association Journal»

Erwähnter BDN-Text:
Erhöhtes kardiovaskuläres Risiko unter Vareniclin (Champix®)?

  • Cranberrys als Zystitis-Prophylaxe: auch im Vergleich mit Antibiotikum ernüchterndes Resultat
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 13. September 2011

199 prämenopausale Frauen mit mindestens drei symptomatischen Harnwegsinfekten im zurückliegenden Jahr erhielten doppelblind ein Jahr lang eine Prophylaxe mit niedrigdosiertem Cotrimoxazol (Bactrim® u.a., 1-mal 480 mg/Tag) oder einem Cranberry-Extrakt (2-mal 500 mg/Tag). Mit Cotrimoxazol betrug die durchschnittliche Zahl an Harnwegsinfekt-Rezidiven 1,8, die Anzahl der Frauen, die mindestens ein Harnwegsinfekt-Rezidiv erlitten, 71% und die Frist bis zum Auftreten des ersten Harnwegsinfekt-Rezidivs im Median 8 Monate; mit dem Cranberry-Extrakt ergaben sich als entsprechende Zahlen 4,0, 78% und 4 Monate – das «Non-inferiority»-Kriterium war somit nicht erfüllt. Als Nachteil der Prophylaxe mit Cotrimoxazol zeigte sich, dass sie zu einer erheblichen Zunahme von resistenten Keimen führte.

Abriss der Studie aus den «Archives of Internal Medicine»

Frühere BDN-Texte zu Cranberrys:
Cranberry-Saft scheint als Zystitis-Prophylaxe keine Wirkung zu haben
Cranberrys und orale Antikoagulantien: eine potentiell gefährliche Kombination

  • Neue Dosislimite für Citalopram (Seropram® u.a.)
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 6. September 2011

Die FDA hat eine Empfehlung publiziert, wonach die maximale Tagesdosis für das Antidepressivum Citalopram auf 40 mg/Tag (bei über 60-Jährigen auf 20 mg/Tag) zu beschränken sei: einerseits ist Wirksamkeit höherer Dosen nicht erwiesen, andererseits führt Citalopram dosisabhängig zu einer Verlängerung des QT-Intervalls, so dass mit steigender Dosis das Risiko von gefährlichen Herzrhythmusstörungen zunimmt.

Information der FDA

«pharma-kritik»-Texte zu Citalopram: Citalopram und Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer