• Rosiglitazon (Avandia®) erhöht Herzinfarktrisiko
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 29. Mai 2007

In einer im "New England Jornal of Medicine" veröffentlichten Metaanalyse sind 42 Studien zusammengestellt worden, in denen man Rosiglitazon mit Placebo oder anderen Antidiabetika verglichen hatte. Dabei ergab sich, dass Rosiglitazon das Risiko eines Herzinfarktes mit einer "Odds Ratio" (OR) von 1,43 signifikant erhöht; auch das Risiko von kardiovaskulär bedingten Todesfällen war unter Rosiglitazon erhöht (die OR betrug zwar 1,64, war indessen knapp nicht signifikant). Dass der Unterschied einem Effekt von Rosiglitazon zuzuschreiben ist und nicht einer schützenden Wirkung von anderen Antidiabetika, zeigte sich daran, das die OR für Placebo und die anderen Antidiabetika ähnlich war.

Metaanalyse aus dem "New England Jornal of Medicine":
http://content.nejm.org/cgi/content/full/NEJMoa072761

Frühere BDN-Texte zu Rosiglitazon:
http://www.infomed.org/bad-drug-news/bdn55.html
http://www.infomed.org/bad-drug-news/bdn187.html
http://www.infomed.org/bad-drug-news/bdn216.html

  • Nimesulid (Aulin®, Nisulid®) wird in Irland wegen hepatischer Nebenwirkungen zurückgezogen
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 21. Mai 2007

Die irische Arzneimittelbehörde hat angekündigt, dass der nicht-steroidale Entzündungshemmer Nimesulid ab sofort zurückgezogen wird, nachdem in Irland mehrere Fälle von zum Teil tödlich verlaufenden Leberversagen aufgetreten waren. Dass Nimesulid Leberschäden verursachen kann, ist seit längerem bekannt, und auch aus anderen Ländern inklusive der Schweiz liegen Berichte zu tödlichen Verläufen vor.

Information der irischen Arzneimittelbehörde:
http://www.imb.ie/safety.asp?nav=70&action=view&safety_item_id=64

"pharma-kritik"-Nummer mit einem Abschnitt zu hepatischen Nebenwirkungen von Nimesulid:
http://www.infomed.org/pharma-kritik/pk04a-02.html#ut4

Abstract eines Schweizer Fallberichts:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=PubMed&list_uids=11549211&dopt=Abstract

  • Hormone in der Postmenopause erhöhen auch Ovarialkarzinom-Risiko
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 8. Mai 2007

In einer vorzeitigen Online-Publikation der Zeitschrift "Lancet" wird eine weitere Analyse der "Million Women Study" vorgestellt. Gemäss dieser britischen Kohortenstudie erhöht eine Hormonsubstitution nach der Menopause das Risiko, an einem Ovarialkarzinom zu erkranken, um 20%, wobei die Gefahr mit zunehmender Einnahmedauer steigt. Ein erhöhtes Risiko fand sich nur bei den Frauen, die aktuell unter Hormonen standen, nicht aber bei denjenigen, die in der Vergangenheit Hormone verwendet hatten. Es wird geschätzt, dass pro 2500 Frauen, bei denen eine Hormonsubstitution durchgeführt wird, im Laufe von 5 Jahren 1 zusätzlicher Fall eines Ovarialkarzinoms auftritt. Zusammenfassung der Studie:
http://www.millionwomenstudy.org/absovarian.html