Medikamentenbeschichtete Stents: besser aber teurer (Studie 1)
- r -- Windecker S, Remondino A, Eberli FR et al. Sirolimus-eluting and paclitaxeleluting stents for coronary revascularization. N Engl J Med 2005 (18. August); 353: 653-62 [Link]
- Zusammenfassung:
- Kommentar: Walter Angehrn
- infomed screen Jahrgang 9 (2005)
, Nummer 11
Publikationsdatum: 1. November 2005 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Studienziele
Mit Medikamenten beschichtete Stents reduzieren im Vergleich zu einfachen Metallstents das Risiko von Restenosen nach perkutaner koronarer Intervention (PCI). Die heute gebräuchlichen Stents sind entweder mit Sirolimus (Cypher®) oder mit Paclitaxel (Taxus®) beschichtet. In der vorliegenden Schweizer Studie wurden diese medikamentenbeschichteten Stents direkt miteinander verglichen.
Methoden
In die Studie wurden Kranke aufgenommen, die wegen stabiler Angina pectoris oder akutem Koronarsyndrom angiographiert wurden und eine mindestens 50%ige Stenose aufwiesen. War die gefundene Koronarläsion geeignet für eine Stentimplantation, wurde nach dem Zufall entweder ein Sirolimus- oder ein Paclitaxel-beschichteter Stent eingesetzt. Der primäre Endpunkt bestand aus einer Kombination von Tod infolge Herzkrankheit, Herzinfarkt oder erneuter ischämiebedingter Intervention im behandelten Segment. Die Kranken wurden während 12 Monaten beobachtet, eine Kontrollangiographie war nach 8 Monaten geplant.
Ergebnisse
1’012 Personen wurden in die Studie eingeschlossen. Nach einem Monat konnte kein Unterschied zwischen den beiden Gruppen ausgemacht werden. Nach 9 Monaten jedoch hatten nur 6% in der Sirolimus-Gruppe gegenüber 11% in der Paclitaxel- Gruppe den primären Endpunkt erreicht, was einer Risikoreduktion von 44% entspricht (Unterschied signifikant). Dieser Unterschied kam vor allem durch eine geringere Interventionsrate im Bereich der ursprünglichen Läsion zustande. In der Sirolimus- Gruppe starben 0,6% der Kranken, bei 2,8% ereignete sich ein Herzinfarkt, die entsprechenden Zahlen in der Paclitaxel- Gruppe betrugen 1,6% bzw. 3,5% (Unterschied beide Male nicht signifikant). Bei 540 Personen (53%) wurde nach 8 Monaten die geplante Koronarographie für eine angiographische Ausmessung durchgeführt. In der Sirolimus-Gruppe nahm der Durchmesser am Zielsegment signifikant weniger ab als in der Paclitaxel-Gruppe.
Schlussfolgerungen
Nach PCI treten bei Sirolimus-beschichteten Stents im Vergleich mit Paclitaxel-beschichteten Stents im Langzeitverlauf signifikant weniger kardiale Ereignisse auf. Dieser Vorteil entsteht vor allem durch eine geringere Anzahl von Restenosierungen.
Zusammengefasst von Werner Eugster
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