Nierenkolik: Antirheumatika besser als Opioide
- m -- Holdgate A, Pollock T. Systematic review of the relative efficacy of non-steroidal anti-inflammatory drugs and opioids in the treatment of acute renal colic. BMJ 2004 (12. Juni); 328: 1401-8 [Link]
- Zusammenfassung: Markus Häusermann
- Kommentar: Markus Häusermann
- infomed screen Jahrgang 8 (2004)
, Nummer 9
Publikationsdatum: 1. September 2004 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Methoden
Ergebnisse
Schlussfolgerungen
Zusammengefasst von Markus Häusermann
Die vorliegende Arbeit illustriert gut die Schwierigkeit, mit Metaanalysen hieb- und stichfeste Evidenz zu schaffen. Eine Metaanalyse ist höchstens so gut wie die ihr zugrunde liegenden Einzelstudien. In diesem Fall handelt es sich um solche mit kleinen Patientenzahlen, unterschiedlichen Substanzen und uneinheitlichen Methoden und Messkriterien. Für die einzelnen vordefinierten Messkriterien konnte jeweils nur ein Teil der Studien herangezogen werden, und für eines der Kriterien (Zeit bis zur Schmerzfreiheit) gab es überhaupt keine brauchbaren Daten. Trotz dieser Limitationen sind die Resultate einheitlich, ohne innere Widersprüche und plausibel.
Opioide sind nicht in jedem Fall die stärksten und besten Analgetika, die uns zur Verfügung stehen; sinnvoller ist eine differenzierte, der Schmerzursache entgegen wirkende Schmerztherapie. Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wirken bei kurzzeitigem Einsatz bei akuter Nierenkolik auf die Schmerzen mindestens gleich gut, wahrscheinlich sogar besser als Opioide mit oder ohne Kombination mit Spasmolytika. Dies fällt umso mehr ins Gewicht, als Opioide bei Nierenkolik eindeutig mehr Nebenwirkungen, insbesondere Erbrechen, verursachen. Die hier tiefe Nebenwirkungsrate der NSAR wird dadurch relativiert, dass NSAR jeweils nur kurzzeitig eingesetzt und Personen mit Risikofaktoren für NSAR-Nebenwirkungen wahrscheinlich in den meisten Studien primär ausgeschlossen worden sind. Wir tun also gut daran, beim Einsatz von NSAR auch bei Nierenkolik die Kontraindikationen genau zu beachten. Leider gibt es weder in dieser Analyse noch anderswo in der Literatur Daten über den Einsatz von Paracetamol (Panadol® u.a.) als risikoarme Alternative zu NSAR bei Nierenkolik.Standpunkte und Meinungen
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