Vertebroplastik nutzlos? (Studie 1)

Bei der Vertebroplastik wird perkutan Knochenzement in eingebrochene Wirbelkörper injiziert, um diese zu stabilisieren. Solche Verfahren werden zunehmend eingesetzt zur Behandlung von schmerzhaften osteoporotischen Frakturen, nachdem in nicht-verblindeten Studien ein positiver Kurzzeiteffekt festgestellt wurde. Da die Injektion von Knochenzement mit negativen Langzeitnebenwirkungen verbunden sein könnte (erhöhte Frakturgefahr benachbarter Wirbel, Infiltration des Zements in Bandscheibe) wurde die vorliegende multizentrische Studie in Australien doppelblind durchgeführt. 78 Personen, die seit höchstens einem Jahr an einer bis zwei schmerzhaften osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen litten, wurden nach dem Zufall einer Vertebroplastik oder einer Scheinbehandlung. Bei der Scheinbehandlung wurden ebenfalls die Wirbel aufgebohrt, aber es wurde kein Zement injiziert. Bei den Kontrollen nach einer Woche, nach einem Monat und nach drei und sechs Monaten wurde kein signifikanter Unterschied hinsichtlich Schmerzen, Bewegungseinschränkung und Lebensqualität zwischen den beiden Gruppen festgestellt. In beiden Gruppen nahmen die Beschwerden im Verlauf signifikant ab und die Lebensqualität zu.

Zusammengefasst von Bettina Wortmann

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Vertebroplastik nutzlos? (Studie 1) ( 2009)