Für diese Meta-Analyse wurden die Daten von 4’958 Patientinnen und Patienten aus 14 randomiserten Studien verwendet, in denen Sirolimus-beschichtete Stents mit unbeschichteten verglichen worden waren. Neben den vier in der ersten Meta-Analyse berücksichtigten Studien wurden alle übrigen auffindbaren randomisierten Studien eingeschlossen. In Bezug auf den Endpunkt Tod oder Myokardinfarkt ergaben sich keine Unterschiede, jedoch mussten etwa doppelt so viele Behandelte nach unbeschichteten Stents revaskularisiert werden. Hingegen waren Stent-Thrombosen in beschichteten Stents 1 bis 5 Jahre nach dem Eingriff tendenziell häufiger.

Alle Studien zusammengefasst von Renato L. Galeazzi

Vor wenigen Jahren wurden die beschichteten Stents in die interventionelle Kardiologie eingeführt. Es war gezeigt worden, dass beschichtete Stents bei der Behandlung neuer, einzelner Stenosen in den ersten neun Monaten zu besseren Resultaten führten als nichtbeschichtete. Bald aber zeigte sich im klinischen Alltag, dass die Indikationen massiv erweitert wurden und dass die gefährlichen späten Stent-Thrombosen, Myokardinfarkte und Todesfälle nicht reduziert wurden, ja dass Stent-Thrombosen bei beschichteten Stents ab 1 Jahr nach Eingriff sogar vermehrt auftraten. Somit stellt sich die Frage, ob die eindeutige Reduktion von Revaskularisierungen den routinemässigen Einsatz der beschichteten und massiv teureren Stents rechtfertigt. Die bis anhin von einigen Fachleuten praktizierte unkritische, quasi allgemeine Anwendung der beschichteten Stents auf Grund eines «off-label»-Einsatzes ist abzulehnen.

Renato L. Galeazzi

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