Die meisten unserer Sträucher haben rote oder schwarze Beerenfrüchte – da fällt unser Schwarzdorn mit seinen blauen Früchten aus dem Rahmen. Der dornige, stark verästelte Strauch blüht im Frühling sehr früh vor dem Laubaustrieb, manchmal schon in der 2. Märzhälfte. Zur Gattung Prunus aus der Familie der Rosengewächse gehören die Wildformen einiger unserer Obstbäume: Aprikose, Pfirsich, Zwetschge und Kirsche (und auch die Mandel). Die Herkunft der Pflanze ist Asien – sie ist über den Balkan nach Mitteleuropa eingewandert und heute weit verbreitet. In der Schweiz wächst sie in der kollinen und montanen Stufe in Hecken und an Waldrändern beidseits der Alpen.

Da sie schon früh in der Volksmedizin und als Nahrungsmittel vom Mensch verwendet wurde hat sie viele regionale Namen: Schlehdorn, Schlehe, Hagedorn, Heckendorn, Haferpflaume, Schlingee, Kietschkepflaume, Effken.

Der Schlehdorn hat in der Natur eine wichtige Funktion: er bietet diversen Vogelarten geschützte Nistmöglichkeiten und Nahrung. Vom seltenen Neuntöter weiss man, dass er seine Beute als Vorrat auf Dornen spiesst. Der Strauch ist Futterpflanze für diverse seltene Schmetterlingsraupen und der Nektar Nahrung für Insekten und überwinternde Schmetterlinge.

Blätter und Blüten werden getrocknet als Tee verwendet, die Früchte auch für Marmelade, Likör und Schnaps verarbeitet. Medizinische Anwendungen (ohne Gewähr): Blutreinigung, gegen Blähungen, Verstopfung, Steinleiden, Hautausschläge, Gurgelmittel bei Zahn- und Halsenzündungen.