Viele Alpenpflanzen sind wegen der harschen Umweltbedingungen (Wind, Temperaturgegensätze, Nährstoffmangel) kleiner als ihre Verwandten im Tiefland. Bei der Alpen-Akelei trifft das nicht zu: sie ist mit einem Blütendurchmesser von 6 – 9 cm deutlich grösser als die Gewöhnliche Akelei (Aquilegia vulgaris) und die Dunkle Akelei (Aquilegia atrata). Sie ist eine Westalpen-Pflanze, die Verbreitungsgrenze im Osten liegt in Vorarlberg. Sie wächst auf Bergwiesen und Zwergstrauchheiden (meist zusammen mit Alpenrosen) in Höhenlagen von 1200 bis 2600 Metern. In der Schweiz ist die Pflanze in den Nord- und Südalpen verbreitet, aber überall selten und steht deshalb auf der Roten Liste.

Die Gattung Aquilegia aus der Familie der Hahnenfussgewächse weist unverwechselbare Blüten  auf, welche von grossen Insekten (Hummeln) besucht werden. Dabei wählen diese oft den direkten Weg und beissen ein Loch in den Sporn, um rascher an der Nektar zu gelangen. Akeleien gibt es in ca. 70 Arten in Eurasien und Nordamerika. Dort erfolgt die Bestäubung auch durch Kolibris und Schwärmer.

Ausnahmsweise zeige ich kein Makro-Foto, sondern die Pflanze im Lebensraum: Es stammt vom Hinteren Lauterbrunnental im Berner Oberland.