Die sogenannte Ackerbegleitflora gehört heute zu den am meisten gefährdeten Pflanzengruppen der Schweiz. Gründe für den Rückgang sind verstärkte Düngung und Saatgutreinigung. Die Agrarpolitik des Bundes versucht mit diversen Massnahmen, diese Flora zu fördern (Ackerschonstreifen, Buntbrachen). In dieser Gruppe von Pflanzen sind viele Einjährige zu finden, welche eine Bodenbearbeitung bzw. offenen Boden benötigen. Besonders in den inneralpinen Trockentälern wie das Rhonetal im Wallis, das Unterengadin und Münstertal, wo früher der Getreideanbau verbreitet war, haben diese Pflanzen auf natürliche Weise überlebt.

Dazu gehört auch der hier vorgestellte Acker-Wachtelweizen aus der Familie der Sommerwurzgewächse. Er ist ein Halbschmarotzer, welcher vor allem auf Gräsern aber auch Schmetterlingsblütler schmarotzt. Von seinen gelb blühenden Verwandten im Wald (Melampyrum sylvaticum und pratense) unterscheidet sich unsere Pflanze durch die auffällige Färbung in purpur und gelb.

Mein Bild stammt aus der Umgebung von Sent im Unterengadin.