Dieser Botaniker hat nicht die weitesten Reisen unternommen und keine seltenen Pflanzen entdeckt. Sein wichtiger Beitrag ist die Systematik. Vorher wurden die Pflanzen mit ellenlangen Beschreibungen bestimmt, bis Linnè die revolutionäre Idee hatte, diese auf 2 Teile, nämlich Gattung und Art zu beschränken. Diese sogenannte binäre Nomenklatur hat sich schnell in der Botanik und Zoologie durchgesetzt und ist heute für uns selbstverständlich.

Carl von Linné lebte von 1707 bis 1778 und war schon zu Lebzeiten ein anerkannter Wissenschaftler, ausgezeichnet mit Doktorwürden und Ehrentiteln aus ganz Europa. Viele Pflanzen wurden ihm von Forscherkollegen zugeschickt und von ihm klassifiziert. In jungen Jahren erforschte Linné seine Heimat Schweden (Lappland, Öland, Gotland), bereiste Europa und knüpfte seine Kontakte. Er war Professor und dann Rektor der Universität Uppsala. Seine beiden bedeutendsten Werke sind Species Plantarum (1753) und Systema Naturae (1759).

Das Bild links zeigt ihn als jungen Mann mit der Expeditionsausrüstung für seine Lappland-Reise. In der Hand hält er die nach ihm benannte Linnaea borealis (Moosglöckchen). Diese Pflanze wächst auch in der Schweiz – ich habe sie für Infomed als Pflanze des Monats Juni 2010 vorgestellt (siehe Archiv). Das rechte Bild zeigt eine von Georg Dionysius Ehret angefertigte Zeichnung, auf der er Linnés Klassifizierungssystem der Pflanzen darstellt.