• Etoposid und Elektrolytstörungen
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 28. Dezember 2023

Etoposid – das als Zytostatikum zum Beispiel bei kleinzelligen Lungenkarzinomen, bei Hodenkarzinomen oder bei malignen Lymphomen eingesetzt wird – scheint mitunter Elektrolytstörungen (Hyper- oder Hypokaliämie) hervorrufen zu können. Beim Vergleich zwischen den erwarteten und den in der WHO-Datenbank gemeldeten Fällen beobachtete man ein Ungleichgewicht, was einen kausalen Zusammenhang vermuten lässt.

Bericht der saudiarabischen Arzneimittelbehörde: Safety Signal of Etoposide and Risk of Electrolyte imbalance

  • Interaktion zwischen Amiodaron (Cordarone® u.a.) und Antikoagulantien führt zu vermehrten Blutungen
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 22. Dezember 2023

Amiodaron kann, weil es CYP3A4 und das P-Glykoprotein hemmt, den Abbau von Rivaroxaban (Xarelto®) und Apixaban (Eliquis®) verlangsamen. Dass diese Interaktion auch klinische Bedeutung hat, zeigt eine grosse retrospektive Studie. Innerhalb einer Kohorte von rund 90'000 Patientinnen und Patienten, die wegen eines Vorhofflimmerns mit Rivaroxaban oder Apixaban blutverdünnt waren, wurden diejenigen, die zur Rhythmuskontrolle Amiodaron erhalten hatten, mit denjenigen verglichen, die Flecainid (Tambocor®) oder Sotalol bekommen hatten. Als primären Endpunkt wählte man die Häufigkeit von intrakraniellen oder sonstigen schwerwiegenden Blutungen. Solche Ereignisse traten in der Amiodaron-Gruppe mit einer Rate von 56,5 pro 1000 Personenjahre auf; in der Flecainid/Sotalol-Gruppe waren es mit 39 pro 1000 Personenjahre signifikant weniger.

Kurzform der Studie aus den «Annals of Internal Medicine»: Risk for Bleeding-Related Hospitalizations During Use of Amiodarone With Apixaban or Rivaroxaban in Patients With Atrial Fibrillation

  • Hautrektionen durch Permethrin (Scabi-med®)
  • Verfasst von:
  • Datum: 14. Dezember 2023

Die holländische Arzneimittelbehörde hat – parallel zu einem beobachteten Anstieg der Skabies-Fälle – auch vermehrt Nebenwirkungsmeldungen zu Permethrin erhalten, das zur äusserlichen Behandlung von Skabies verwendet wird. Am häufigsten wurde über Hautreaktionen berichtet wie Juckreiz, Rötung oder brennendes, stechendes oder kribbelndes Gefühl auf der Haut – Nebenwirkungen, die auch in der Packungsbeilage beschrieben werden. Im Gesicht, wo üblicherweise kein Permethrin appliziert wird, kann offenbar ebenfalls Kribbeln und Brennen vorkommen.
Natürlich können solche Hautreaktionen auch durch die Skabies selbst verursacht werden.

Information der holländischen Arzneimittelbehörde (auf Holländisch): Huidklachten bij permetrine

  • Steroide verbessern Prognose beim septischen Schock nicht
  • Verfasst von:
  • Datum: 7. Dezember 2023

In einer Metaanalyse wurde bestätigt, dass Steroide für Patienten und Patientinnen im septischen Schock keinen Vorteil versprechen. Es waren 24 randomisierte Studien zusammengestellt worden, die rund 8500 Personen umfassten und in denen Hydrocortison (Solu-Cortef®) bei Sepsis oder septischem Schock in einer maximalen Tagesdosis von 400 mg über mindestens 72 Stunden verabreicht worden war. Beim primären Endpunkt, der Mortalität nach 90 Tagen, ergab sich in der Hydrocortison-Gruppe ein Prozentsatz von 35,5%, in der Kontroll-Gruppe ein Prozentsatz von 37,2%, woraus sich ein relatives Risiko von 0,93 (0,82–1,04) ableitete; auch bei der 28-Tages- und der 180- Tages-Mortalität, zwei sekundären Endpunkten, fand man keine signifikanten Unterschiede.

Volltext der Metaanalyse aus «NEJM Evidence»: Patient-Level Meta-Analysis of Low-Dose Hydrocortisone in Adults with Septic Shock

Früherer BDN-Text: Steroide bei schwerer Sepsis: Übergang in septischen Schock wird nicht verhindert