• Gliflozine können Lithium-Spiegel erniedrigen
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 27. April 2023

Gliflozine (SGLT-2-Hemmer) wie Dapagliflozin (Forxiga®) und Empagliflozin (Jardiance®) blockieren die Rückresorption von Glukose und Natrium in den Nierentubuli. Lithium, im Periodensystem gleich oberhalb von Natrium stehend, kann als Substrat der renalen Transportproteine an die Stelle von Natrium treten und unter der Wirkung von Gliflozinen vermehrt ausgeschieden werden. Deshalb sollen bei einer Person unter Lithium dessen Spiegel häufiger kontrolliert werden, wenn ein Gliflozin neu verordnet oder in der Dosierung verändert wird.

Mitteilung der neuseeländischen Arzneimittelbehörde: Starting empagliflozin or dapagliflozin in patients on lithium? Monitor lithium levels

  • Protonenpumpenhemmer und Schwangerschaftskomplikationen
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 20. April 2023

In einer schwedischen Kohortenstudie wurden während von zehn Jahren knapp 1,1 Millionen Schwangerschaftsverläufe bzw. Geburten analysiert. 1,4% der Mütter hatten kurz vor oder während der Schwangerschaft mindestens zwei Verschreibungen eines Protonenpumpenhemmers erhalten. Diese Frauen waren im Vergleich zu den nichtexponierten mit einem signifikant höheren Risiko belastet, dass sich eine Präeklampsie entwickelt (OR = 1,19 [1,10–1,29]), dass ein Schwangerschaftsdiabetes auftritt (OR = 1,29 [1,16–1,43]), dass das Kind vorzeitig, vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren wird (OR = 1,23 [1,14–1,32]) und dass das Kind ein geringes, unterhalb der 10. Perzentile liegendes Geburtsgewicht aufweist (OR = 1,27 [1,16–1,40]).

Volltext der Studie aus «BMC Medicine»: Population-based cohort study: proton pump inhibitor use during pregnancy in Sweden and the risk of maternal and neonatal adverse events

  • Romosozumab (Evenity®): Hypertonie erhöht Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 13. April 2023

Romosozumab ist ein monoklonaler Antikörper, der bei schwerer Osteoporose bei Frauen eingesetzt werden kann. Wie es scheint, erhöht Romosozumab das Risiko für kardiale und zerebrovaskuläre Ereignisse. Diese Beobachtung wurde durch eine aktuelle Analyse bestätigt, die sich auf die in der japanischen Nebenwirkungsdatenbank vorhandenen Meldungen stützte. Ein besonderes Risiko trifft mit Romosozumab behandelte Patientinnen, bei denen eine kardiale oder zerebrovaskuläre Erkrankung vorbesteht. Es zeigte sich aber auch, dass bei einer arteriellen Hypertonie vermehrt mit kardiovaskulären Romosozumab-Nebenwirkungen zu rechnen ist.

Kurztext der Studie aus dem «Journal of Pharmacy Technology»: Evaluation of Risk of Cardiac or Cerebrovascular Events in Romosozumab Users Focusing on Comorbidities: Analysis of the Japanese Adverse Drug Event Report Database

«pharma-kritik»-Text (nur mit Abonnement/Passwort zugänglich): Romosozumab

  • Warzen durch Azathioprin (Imurek® u.a.)
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 4. April 2023

Nachdem bei der holländischen Arzneimittelbehörde zwölf entsprechende Meldungen eingegangen waren, wurde nun ein Hinweis veröffentlicht, dass Azathioprin auch Warzen verursachen oder verschlimmern kann (die durch Papillomaviren hervorgerufen werden). In der Fachinformation ist zwar enthalten, dass Azathioprin virale Infektionen begünstigen kann; Warzen sind aber nicht explizit erwähnt.


Information der holländischen Arzneimittelbehörde (auf Holländisch): Wratten bij azathioprine